Nigeria und die Schweiz organisieren gemeinsam eine Migrationskonferenz

Bern. Die Regierungen der Schweiz und Nigerias organisierten am 17. und 18. Oktober in Abuja, Nigeria, gemeinsam eine Konferenz zum Thema Süd-Süd-Arbeitsmigration und deren Auswirkung auf die Entwicklung. Hochrangige Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus verschiedenen Weltregionen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen der Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und internationalen Organisationen nahmen daran teil. Die Schweizer Delegation wurde angeführt vom Sonderbotschafter für internationale Migrationszusammenarbeit, Eduard Gnesa.

Die Süd-Süd-Migration ist in vielen Weltregionen die wichtigste Form der menschlichen Mobilität. Die Suche nach besseren wirtschaftlichen Perspektiven ist häufig die treibende Kraft für diese intra-regionalen Wanderbewegungen. Obwohl in verschiedenen Regionen der südlichen Hemisphäre Rahmenabkommen zur Förderung des freien Personenverkehrs existieren, bleiben diese Wanderbewegungen meist irregulär und die Migrantinnen und Migranten folglich oft recht- und schutzlos. 

Diese Konferenz bot den Anlass, Arbeitsmigration und deren Potenzial für Entwicklung aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren sowie konkrete Erfahrungen auszutauschen. Sie diente ferner der Vertrauensbildung unter den Staaten, der Schaffung von Fachnetzwerken sowie der länderübergreifenden Harmonisierung verschiedener Positionen. Die Diskussionen trugen dazu bei, die Komplexität des Themas fassbarer zu machen und den Teilnehmenden durch die Vermittlung konkreter Praktiken zu zeigen, wie kohärente Strategien zur wirksamen und gewinnbringenden Regulierung der Arbeitsmigration formuliert werden können. Schliesslich konnte die Konferenz auch dazu genutzt werden, um die Rolle der beteiligten Akteure wie Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und internationale Organisationen im Bereich der Arbeitsmigration zu diskutieren. 

Das Treffen fügte sich ein in eine Reihe von 14 thematischen Konferenzen, die vom Globalen Forum für Migration und Entwicklung (GFMD), das derzeit unter schweizerischem Vorsitz steht, auf der ganzen Welt organisiert werden. Das GFMD erarbeitet konkrete Empfehlungen, die es den Regierungen ermöglichen sollen, ihre Politiken und Praktiken gegenüber Empfänger-, Transit- und Entsendestaaten sowie gegenüber den Migrantinnen und Migranten selber zu verbessern. Die zentralen Erkenntnisse der verschiedenen Treffen werden zusammen mit den Schlussfolgerungen der anderen, weltweit stattfindenden thematischen Treffen in die Schlussdebatte des Globalen Forums für Migration und Entwicklung einfliessen, welche der Schweizer Vorsitz Anfang Dezember organisiert.

Diese Initiative ist zudem eine von zahlreichen Aktivitäten, welche die Regierungen der Schweiz und Nigerias nach Abschluss einer gemeinsamen Migrationspartnerschaft Anfang dieses Jahres unternommen haben. Die Migrationspartnerschaft ebnet den Weg für eine umfassende und intensivierte Zusammenarbeit im Migrationsbereich, die beiden Ländern zugute kommt.

Letzte Änderung 18.10.2011

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