Nansen-Flüchtlingspreis 2012 geht an Somalierin, die sich für vertriebene Frauen und Mädchen einsetzt

Bern. Hawa Aden Mohamed aus Somalia erhält den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis, den das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge jährlich vergibt und der von der Schweiz und Norwegen finanziert wird. Die Preisträgerin wird damit für ihr Engagement zu Gunsten vertriebener Mädchen und Frauen in Somalia geehrt. Auch in der Schweiz leben rund 7000 Menschen aus Somalia.

Hawa Aden Mohamed ist die Gründerin und Direktorin des Galkayo Education Centre for Peace and Development (GECPD) in Puntland, im Nordosten Somalias. Mit der Auszeichnung des Nansen-Flüchtlingspreises anerkennt das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) die ausserordentliche, unermüdliche humanitäre Arbeit der Preisträgerin zu Gunsten von vertriebenen Mädchen und Frauen in Somalia. Diese Arbeit leiste sie unter unglaublich schwierigen und widrigen Umständen in einem Land, das seit Jahrzehnten unter gewalttätigen Konflikten und Menschenrechtsverletzungen leidet, hält das UNHCR fest.

Der 1954 durch den UNHCR begründete Nansen-Flüchtlingspreis wird jährlich vergeben. Der Preis trägt den Namen des norwegischen Polarforschers und ersten Hohen Flüchtlingskommissars Fridtjof Nansen und ist mit 100.000 US-Dollar dotiert. Mit dem Preisgeld wird ein Flüchtlingsprojekt unterstützt, das der Preisträger frei wählen kann. Die Kosten für den Nansen-Flüchtlingspreis trägt die Schweiz gemeinsam mit Norwegen. Die feierliche Verleihung des Nansen-Flüchtlingspreises, veranstaltet durch das UNHCR, findet am 1. Oktober in Genf statt.

Die Schweiz leistet in Somalia Hilfe vor Ort. Gleichzeitig finden verfolgte Somalier und Somalierinnen auch Zuflucht in der Schweiz: Zurzeit leben rund 7000 Menschen aus Somalia in unserem Land. Von Januar bis Ende August 2012 haben 646 somalische Staatsangehörige ein Asylgesuch gestellt, rund 20 % erhielten Asyl, rund 40 % eine vorläufige Aufnahme, weil ihre Rückführung unzumutbar wäre.
 


Notiz an die Redaktionen:

Frau Deqa Samatar stammt aus Somalia und lebt seit 1993 in der Schweiz. Als Präsidentin der Organisation "Somalische Frauen Schweiz" setzt sie sich seit Jahren für die besonderen Bedürfnisse somalischer Frauen und Kinder hierzulande ein. Im Fokus ihrer Tätigkeiten stehen die Hilfe beim Spracherwerb, bei Fragen zum schweizerischen Schulsystem aber auch Informations- und Aufklärungsarbeit zu Themen wie Geburt und Beschneidung. Es besteht die Möglichkeit, mit Frau Deqa Samatar ein Interview zu führen.


Letzte Änderung 01.10.2012

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