Asylstatistik 2015

Bern. Im Jahr 2015 wurden in der Schweiz 39 523 Asylgesuche gestellt. Diese Entwicklung ist die Folge der zahlreichen Krisen- und Konfliktherde im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent. 2015 ersuchten in Europa rund 1,4 Millionen Menschen um Asyl, doppelt so viele wie im Jahr 2014. Im Vergleich zu Gesamteuropa verlief der Anstieg der Asylgesuche im vergangenen Jahr in der Schweiz moderat, der Anteil an den Asylgesuchen in Europa sank auf 3 %. Im Dezember wurden in der Schweiz 4870 Asylgesuche gestellt, gut 14 Prozent weniger als im November. Insbesondere die Zahl der Gesuche eritreischer Staatsangehöriger sank gegen Ende Jahr.

Hauptgrund für den Anstieg der Asylgesuche in Europa im letzten Jahr waren namentlich der anhaltende Konflikt in Syrien und dem Irak sowie die schwierige Situation in den Erstaufnahme- und Transitländern. Ohne Aussicht auf eine rasche Beendigung der Auseinandersetzungen, versuchten zahlreiche Menschen ihre Lage durch eine Flucht nach Europa zu verbessern. Im Verlauf des Sommers 2015 stieg zudem auch die Zahl afghanischer Asylsuchender in Europa an.

2015 setzten rund 850 000 Menschen von der türkischen Küste auf die griechischen Inseln über und versuchten durch die Staaten des Balkans nach West- und Nordeuropa zu gelangen. Hauptzielländer waren Deutschland und Schweden. Die Migrationsroute über das zentrale Mittelmeer nach Italien wurde 2015 von rund 154 000 Personen benutzt, rund 16 000 weniger als im Vorjahr. Die UNO schätzt, dass 2015 rund 3800 Menschen bei der Flucht im Mittelmeer ums Leben kamen.

Eritrea wichtigstes Herkunftsland

2015 stellten 39 523 Personen ein Asylgesuch in der Schweiz, 15 758 mehr als im Vorjahr. Die Schweiz war kein primäres Zielland für Personen, welche über die sogenannte Balkanroute nach Europa gelangten, blieb jedoch ein wichtiges Ziel für Migrantinnen und Migranten der zentralen Mittelmeeroute. Der Anteil der Schweiz an den europaweit gestellten Asylgesuchen sank von 3,8 % im Vorjahr auf 3 % – der tiefste Wert seit 1998.

Wichtigstes Herkunftsland von Asylsuchenden in der Schweiz war vergangenes Jahr Eritrea. 2015 landeten rund 15 Prozent mehr Personen aus dem ostafrikanischen Staat in Italien als im Vorjahr, was sich auch auf die Asylgesuche in der Schweiz auswirkte. 9966 Personen aus Eritrea reichten hier ein Gesuch ein, 3043 mehr als 2014.

An zweiter Stelle der Herkunftsländer lag im Jahr 2015 Afghanistan mit 7831 Gesuchen. Es folgten Syrien mit 4745 Gesuchen und Irak mit 2388 Gesuchen. Der Anstieg der Asylgesuche von Bürgerinnen und Bürgern dieser drei Staaten steht in engem Zusammenhang mit der stärkeren Migration über die Balkanroute. Rund 90 Prozent der Personen, die 2015 auf diesem Weg nach Europa gelangten, stammten aus diesen drei Staaten. Fünftwichtigstes Herkunftsland 2015 war Sri Lanka mit 1878 Gesuchen.

Mehr Asylgesuche erstinstanzlich erledigt

Im Jahr 2015 hat das Staatssekretariat für Migration 28 118 Asylgesuche erstinstanzlich erledigt, das sind 1403 mehr als im Jahr 2014. 6377 Personen erhielten Asyl, die Anerkennungsquote (Asylgewährung) lag damit bei 25 Prozent (2014: 26 %). Die Schutzquote (Anteil Asylgewährungen plus vorläufige Aufnahmen aufgrund erstinstanzlicher Entscheide) betrug 2015 gut 53 Prozent (2014: 58 %). Aufgrund der hohen Anzahl neu gestellter Asylgesuche nahm der Bestand im Verfahrensprozess (erstinstanzlich hängige Asylgesuche) gegenüber dem Vorjahr um 13 038 auf 29 805 Gesuche zu. Davon waren Ende 2015 noch 4567 erstinstanzlich hängige Gesuche älter als ein Jahr (Ende 2014: 4697).

Zahl der Gesuche im Dezember weiterhin hoch

Im Dezember 2015 wurden in der Schweiz 4870 Asylgesuche gestellt. Das sind 821 Gesuche oder gut 14 Prozent weniger als im November. Knapp 67 Prozent der im Dezember gestellten Asylgesuche stammten von afghanischen, syrischen und irakischen Staatsbürgern. Die grosse Mehrheit dieser Personen gelangte über die Balkanroute in die Schweiz. Die Zahl der Anträge von Asylsuchenden aus Eritrea sank im Dezember auf 170.

Anteil der Schweiz an Asylsuchenden in Europa

2015 ersuchten in Europa rund 1,4 Millionen Menschen um Asyl, doppelt so viele wie im Jahr 2014. Im Vergleich zu Gesamteuropa verlief der Anstieg der Asylgesuche im vergangenen Jahr in der Schweiz moderat. Der Anteil der Schweiz an den europaweit gestellten Asylgesuchen sank von 3,8 % im Vorjahr auf 3,0 % – der tiefste Wert der letzten 18 Jahre.
2015 ersuchten in Europa rund 1,4 Millionen Menschen um Asyl, doppelt so viele wie im Jahr 2014. Im Vergleich zu Gesamteuropa verlief der Anstieg der Asylgesuche im vergangenen Jahr in der Schweiz moderat. Der Anteil der Schweiz an den europaweit gestellten Asylgesuchen sank von 3,8 % im Vorjahr auf 3,0 % – der tiefste Wert der letzten 18 Jahre.

Dokumentation

Letzte Änderung 28.01.2016

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