Die prioritäre Behandlung der Visumgesuche von Erdbebenopfern aus der Türkei und Syrien wird eingestellt

Bern-Wabern, 02.05.2023 - Anfang Februar 2023 waren Teile der Türkei und Syriens von verheerenden Erdbeben betroffen. Damit die Opfer dieser Katastrophen rasch bei nahen Verwandten in der Schweiz unterkommen können, hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) in Absprache mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten beschlossen, ihre Visumgesuche prioritär zu behandeln. Nachdem die Zahl der Gesuche in den letzten Wochen stetig zurückgegangen ist, wird die prioritäre Behandlung am 12. Mai 2023 eingestellt.

Über 300 Betroffene der Erdbeben in der Türkei und Syrien konnten bis am 28. April 2023 vom beschleunigten Visa-Verfahren profitieren und erhielten teils innerhalb weniger Tage ein Reisevisum, um ihre direkten Verwandten in der Schweiz zu besuchen und sich für bis zu 90 Tage bei ihnen aufzuhalten. Insgesamt wurden bis am 28. April 2023 647 prioritäre Visaanträge eingereicht, davon 501 in Istanbul und 146 in dem für Syrien zuständigen Konsulat in Beirut. 96 Gesuche wurden abgelehnt, 241 sind aktuell noch hängig. In den meisten hängigen Fällen fehlt die für die Visumserteilung notwendige Bestätigung der Verwandten in der Schweiz, dass sie diese Personen aufnehmen und für sie aufkommen können.

Zahl der Gesuche rückläufig

Seit dem Höchststand von 120 Anträgen pro Woche Anfang März geht die Zahl der Visumgesuche kontinuierlich zurück. Zuletzt erhielten die Vertretungen noch rund 25 Gesuche pro Woche. Vor diesem Hintergrund hat das SEM beschlossen, die prioritäre Behandlung per 12. Mai 2023 einzustellen. Alle bis dahin eingereichten Gesuche werden prioritär behandelt.

Das SEM ist sich bewusst, dass die Lage vor Ort in vielen Fällen für die Betroffenen noch immer schwierig ist. Die Dringlichkeit scheint jedoch nicht mehr gegeben zu sein. Allfällige Anträge für ein Schengen-Visum können weiterhin im ordentlichen Verfahren beantragt werden. Bei Nachweis einer Dringlichkeit ist es nach wie vor möglich, ein Visumgesuch beschleunigt zu behandeln.

Anhaltende Hilfe der Schweiz für betroffene Bevölkerung

Seit den verheerenden Erdbeben kann die Bevölkerung in beiden Ländern auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft zählen. Die Schweiz trägt diese Welle der Solidarität aktiv mit. Fachleute aus verschiedenen Bereichen wurden in die Erdbebengebiete entsandt, um Nothilfe zu leisten. Diese Notfalleinsätze, insbesondere im Rettungs- und Gesundheitsbereich, sind mittlerweile abgeschlossen. Die Schweiz unterstützt die Türkei und Syrien jedoch weiterhin im Rahmen ihres laufenden Engagements in den beiden Ländern.


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Letzte Änderung 30.01.2024

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